Ersamus+ am Martin-Luther-Gymnasium Frankenberg
- Akkreditierung seit 2020
- EU-Förderung für Schülerreisen und Personalmobilitäten ins europäische Ausland
Ziele
- Digitalisierung am MLG
- Internationalisierung und Förderung des Spracherwerbs für Schülerinnen und Schüler sowie pädagogisches Personal
- Förderung der demokratischen Teilhabe und des Toleranzgedankens in Europa
- Professionalisierung der Lehrkräfte und Einführung innovativer Lehr- und Lernmethoden
- Aufbau eines europäischen Netzwerks
- Europäische Werte und Normen als Grundlage unseres Handelns
- Leisten eines Beitrags zum Klimaschutz
Schülerreisen
- bisher nach Spanien, Rumänien, Frankreich, Polen und Finnland
- seit drei Jahren Schüleraustausch mit polnischer Partnerschule „Publiczna Szkoła Podstawowa nr 5 im. Bolka I Świdnickiego w Strzelinie“ in Klasse 6
Lehrerfortbildungen
Schulungen und Kurse/Hospitationspraktika für über 20 Kollegen bisher in:
- Schottland: “Methodology and Teachers Training“, 2 Kollegen
- Kroatien: “Building better mental health and well-being“, 5 Kollegen
- Island: “Stress-Management“, 5 Kollegen
- Österreich: „Ausbildung Skilehrer Ski alpin“, 2 Kollegen
- Irland: „Verbesserung interkultureller Kompetenz in Irland unter Verwendung innovativer digitaler und analoger Unterrichtsmethoden“, 7 Kollegen
- Malta: "Sprachkurs Englisch", 3 Kollegen
- Griechenland: „Tablet-Einsatz im Unterricht“, 3 Kollegen
- Finnland: “A healthy mind in a healthy body“
- Juli 2024 Frankreich/ Nizza “DNL Teachers‘ Training“ 2 Kollegen
Schüleraustausch der sechsten Klassen mit unserer polnischen Partnerschule in Strzelin - Juni 2024
Der deutsch-polnische Schüleraustausch fand bereits zum dritten Mal statt und 22 deutsche Schüler und Schülerinnen der sechsten Klassen erhielten die Möglichkeit, die polnische Partnerschule und Partnerstadt zu besuchen. Bei gemeinsamen Aktivitäten in den Gastfamilien und in der Schule lernten sich die deutschen und polnischen Teilnehmenden näher kennen. Dabei gewannen die deutschen Schüler gute Einblicke in den polnischen Familien- und Schulalltag. Bei Besichtigungen der Partnerstadt und Umgebung erfuhren die Teilnehmenden Wissenswertes über das kulturelle Erbe und zur gemeinsamen Geschichte.
Am Sonntag, d. 9.6.24, begann die Reise mit einem Sonderbus nach Polen. Dadurch konnten die teilnehmenden deutschen und polnischen Schüler sich bei der Empfangsfeier kennen lernen und die Deutschen hatten genügend Zeit, ihr neues Zuhause zu erkunden und sich in den Familienalltag zu integrieren.
Der erste Tag des Projekts wurde vormittags in der polnischen Partnerschule durchgeführt. Im Sportunterricht lernten und übten die Partnerschüler die polnischen Nationaltänze und bereiteten sich auf einen öffentlichen Auftritt auf dem Marktplatz am Mittwoch vor. Im gemeinsamen Englischunterricht arbeiteten sie in gemischten Gruppen und halfen sich gegenseitig bei der Lösung verschiedener Rätsel zur englischen Sprache. Ein besonderer Höhepunkt des Tages war ein Besuch des Kulturzentrums in Strzelin. Mit besonderem Enthusiasmus sangen deutsche und polnische Partnerschüler in ihren Landessprachen sowohl einzeln als auch gemeinsam Lieder. Sie durften auf der städtischen Bühne auftreten und wurden von einer Lasershow begleitet. Bei einem gemeinsamen Fotoworkshop am Nachmittag im Park lernten die Schüler ihre Partnerstadt näher kennen. Die Verständigung untereinander lief immer besser. Den Abend verbrachten die deutschen Schüler in ihren Gastfamilien, wo sie vielfältige Aktivitäten mit dem polnischen Kind und dessen Eltern unternahmen.
Im Mittelpunkt des zweiten Tages stand das europäische kulturelle Erbe mit der Besichtigung der Stadt Wroclaw. Dabei erfuhr die Gruppe Wichtiges zur Geschichte der Stadt und über die gemeinsame deutsch-polnische Vergangenheit. Bei einem Stadtrundgang konnten die Schüler sich von der Schönheit der Häuser überzeugen und gingen auf begeisterte Suche nach den typischen Zwergen der Stadt. Die bedeutende Universität Wroclaws durften die Kinder besichtigen und sie erfuhren im Saal Leopoldina Wissenswertes über berühmte Persönlichkeiten, die dort studiert haben. Vom Dach des Hauptgebäudes der Universität aus hatten sie einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt an der Oder. Nach einem typisch polnischen Mittagessen besuchten sie den Zoo in Wroclaw mit besonderem Augenmerk auf dem Africarium.
Zum Auftakt des dritten Tages wurde die Polonaise nochmals geübt. Danach bemalten die Teilnehmer T-Shirts und ließen ihre Gruppenmitglieder als Andenken darauf unterschreiben. Beim Empfang durch die Bürgermeisterin im neuen Rathaus erzählte sie über die wechselvolle Geschichte der Stadt und Niederschlesiens und aktuelle politische Geschehnisse. Die Kinder durften Fragen stellen und besuchten das neu eingerichtete Museum zur Stadtgeschichte. Anhand eines Planes und eines Modells erklärte der Reiseführer, wie die Stadt früher vor dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut war. Die Schüler waren sehr betroffen von dem Ausmaß an Zerstörung. Unserer Gruppe wurde die besondere Ehre zuteil, dass sie gemeinsam mit den Abschlussklassen der fünf Grundschulen der Stadt Strzelin die Polonaise auf dem Marktplatz aufführen durften. Dabei erfuhren sie hautnah, welche kulturelle Bedeutung der traditionelle Tanz hatte und noch heute in Polen hat.
Am Donnerstag stand die Geschichte Niederschlesiens im Mittelpunkt. Durch einen Audioguide wurden die Schüler durch die Festung Srebrna Gora geführt. Sie konnten sich hautnah in das Leben der Soldaten im 16.-18. Jahrhundert hineinversetzten und altes Kriegsgerät betrachten. Sie lernten über das entbehrungsreiche Leben der Soldaten. Von der strategischen Bedeutung der Burg konnten sich die Teilnehmenden anhand der Aussicht auf das Umland überzeugen. Das Feldspiel in der Goldmine Zloty Stok stellte eine besondere Herausforderung an die Integrationsfähigkeit dar. In gemischten Gruppen mussten verschiedene Aufgaben gelöst werden, um zusammen einen Schatz zu finden. Dabei waren Schnelligkeit, Allgemeinwissen, Orientierung im Gelände und absolutes Vertrauen in die polnischen Partner notwendig. Sprachbarrieren mussten überwunden werden, denn alle Anweisungen waren auf Polnisch.
Am Ende der Woche begann der Tag in der Schule mit Reflexionen über die gemeinsame Zeit und die Aktivitäten. Jetzt stand noch die lokale Wirtschaft im Fokus. Die Gruppe durfte die noch aktive Granitmine von Strzelin besichtigen. Sie wurde vom Leiter persönlich empfangen, der den Kindern von der Qualität des Granits und den Handelspartnern in der gesamten EU berichtete. Im Anschluss führte der Reiseleiter die Teilnehmenden zu geschichtlichen Höhepunkten und interessanten Stätten der Stadt Strzelin. Dabei konnten die deutschen Schüler ihre bereits gewonnenen Kenntnisse zu unserer polnischen Austauschstadt noch einmal vertiefen und erweitern. Mit der ältesten Eismanufaktur der Stadt erlebten die Kinder einen weiteren bedeutenden Wirtschaftsfaktor der Stadt und durften sich selbst von der hohen Qualität des Eises beim Verkosten überzeugen. Der Freitag klang mit individuellen Aktivitäten in den Gastfamilien aus. Den Abschluss der Woche bildete die feierliche Verabschiedung mit den Schulleitern unserer beiden Schulen sowie der Bürgermeisterin von Strzelin. Alle Gastfamilien hatten das Event sehr sorgfältig und schön vorbereitet. Die Bedeutung dieser Projektwoche wurde den Schülern durch das Verleihen von Teilnahmezertifikaten und Andenken von der Stadt bewusst. Freundschaften festigten sich bei Tanz und Spiel. Der polnische Gegenbesuch in Deutschland im September wurde beschlossen.
Am Samstag verabschiedeten die polnischen Schülerinnen und Schüler ihre neuen Freunde, die nach Hause fuhren. Alle freuen sich schon auf die Projektwoche in Frankenberg.
Ines Buske und Sylke Horn